Lebensentscheidungen von jungen Menschen beeinflussen? Ist das nicht aussichtslos? Vielleicht sogar „übergriffig“? Wir denken: Nein.

Junge Menschen suchen Orientierung. Sie interessieren sich für gute Argumente, wenn es um ihre Zukunft geht. Und sie mögen es, wenn man glaubwürdig um sie wirbt.

Herausforderungen in ländlichen Räumen

Es gibt viele Daten und Fakten zur jungen Zielgruppe, ihrem Mediennutzungsverhalten, ihren Interessen oder Ängsten. Wir wissen aus solchen Studien zum Beispiel, was Jugendlichen im Leben wichtig ist: Freundschaft, Eigenverantwortung, Partnerschaft und ihre Ausbildung (vgl. BMUB (über Statista) 2017, n=1.034 (14-22 Jahre), Deutschland).

Zahlreiche Studien verdeutlichen die Situation vieler ländlicher Räume: Dort denken junge Menschen über einen Wegzug nach ihrem schulischen Abschluss oder der Ausbildung nach.

Gründe dafür sind in der Regel:

  • Fehlende Arbeitsplätze oder berufliche Entfaltungsmöglichkeiten auf dem Land
  • Bessere Zukunftsperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten in Städteregionen
  • Verwirklichung eigener Ausbildungspläne
  • Wunsch nach anderen Lebensstilen und ‐möglichkeiten
  • Jugendliche fühlen sich bei der Gestaltung der Angebote in ihren Landkreisen gegenüber ihren städtischen Altersgenoss:innen, aber auch gegenüber anderen Generationen, deutlich benachteiligt und politisch zu wenig eingebunden.

Lokale Daten für lokale Lösungen

Aber keine der bundesweiten Studien liefert ihnen lokale Daten. Denn die Themen, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zum Beispiel für Ausbildung und Freizeit sind an jedem Standort unterschiedlich. Jede Region, jede Stadt, jeder Landkreis hat hier eine sehr spezifische Ausgangslage, die nicht von den großen Studien aufgedeckt wird.Dazu kommt, dass junge Menschen vor Ort sehr unterschiedlich gut eingebunden sind. Hier spielen u.a. Indikatoren wie Beschäftigungsperspektiven, Ausbildungsmöglichkeiten, Mobilität, digitale Erreichbarkeit oder politische Mitsprache eine Rolle. Die Bindungschancen sind also individuell unterschiedlich gut. Umso wichtiger ist es, dass Sie die junge Zielgruppe und ihre Bedürfnisse kennen, um „Ihre“ Jugend vor Ort besser einschätzen zu können.

Jugendliche einbinden

Dafür eignen sich verschiedene Forschungmethoden. Wichtig ist, dass Sie  mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und Ihre Bedürfnisse und Gedanken kennenlernen. Nur so können Sie Ihre Jugend langfristig an Ihren Standort binden.

Gut zu wissen: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt aktuell mit dem Zukunftspaket für Kinder und Jugendliche solche Beteiligungsprozesse. Hier geht es zu den Infos vom BMFSF.

Cristina Grüning

Sie möchten wissen, was junge Menschen an Ihrem Standort bewegt? Ich freue mich auf einen Austausch mit Ihnen: +4923147700378