Was denken Sie? Schreiben Sie mir gerne.

Klar, stimmt schon: Die Jugend von heute ist einfach nicht mehr, wie sie mal war. Sagten ja schon die alten Griechen! Tatsächlich ist seit Menschengedenken jede junge Generation von der älteren kritisiert worden. Was heute aber neu ist: Die Digitalisierung hat die Veränderung von Lebensstil und Haltungen junger Menschen mehr beschleunigt als je zuvor.

Kleiner wird die Zahl der Schulabgänger wohl nicht mehr. Der ungebrochene Trend zum Abitur setzt aber die gewerblich-technischen Berufe unter Druck. Und auch der Sog in die Städte hält an. Wer als Stadtwerk eine gesunde Personalentwicklung anstrebt (vor allem außerhalb der Metropolen), muss deshalb versuchen, die junge Generation besser zu verstehen.

„Smombies“ (das Jugendwort 2015) sind sie alle. Also Menschen, die immer online sind und den ganzen Tag auf ihre Smartphones starren. Aber das tun ihre Eltern ja auch schon. Ein stabiler Trend ist auch „Yolo“ (2011), englisch für „Du lebst nur einmal“. Die Ochsentour machen, Gras fressen – das will keiner mehr. Weil er das auch gar nicht muss. Was also beschäftigt die Mitarbeiter von morgen? Ein Blick in verschiedene Studien:

  • Die junge Zielgruppe legt mehr Wert auf genügend Freizeit: 75 Prozent der Generation Y geben zu viele Überstunden als Kündigungsgrund an. Flexible Arbeitszeiten sind gefragt, eine gute „Work-Life-Balance“ ist das Hauptkriterium bei der Wahl des Arbeitgebers.
  • Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen keine Befehlsempfänger mehr sein. Mindestens beim eigenen Arbeitsumfeld fordern sie Beteiligung ein. Je mehr Kommunikation auf Augenhöhe, desto besser.
  • Sichere Arbeitsplätze sind jungen Menschen sehr wichtig. Die eigene Bindung an den Arbeitgeber geht dagegen zurück.
  • Geld und Karriere bleiben interessant, sind aber bei Weitem nicht alles. Stattdessen stehen Jobs mit „Sinn“ hoch im Kurs.

Hier können Stadtwerke also punkten: Wer letztlich für die Gesellschaft arbeitet, ist motivierter und lässt sich leichter binden. Aber: Wenn ich mich mit jungen Menschen und ihrer Denkweise beschäftigt habe, was muss ich dann tun, um sie auch zu erreichen?

  • Die zunehmende Jobsuche per Smartphone bedeutet, dass Sie im mobilen Internet einen perfekten Auftritt brauchen.
  • Videos sind zur Unternehmenspräsentation unverzichtbar geworden (ja, auch bei kleinen Stadtwerken).
  • Warum immer gleich komplette Bewerbungsunterlagen verlangen? Kommen Sie erst mal möglichst unverbindlich in Kontakt. Zum Beispiel über WhatsApp.
  • Mit klassisch gemachten Stellenanzeigen, auch wenn sie online verfügbar sind, erreichen Sie nur noch die Eltern. Für Jugendliche brauchen Sie mehr Mut und Kreativität. Und alle digitalen Kanäle.
  • Suchen Sie gezielt nach neuen Mitarbeitern an den eigenen Schulen vor Ort. Bieten Sie vor allem offensiv Praktika und Schnuppertage an und machen Sie ganz gezielte Beratungsangebote.
  • Empfehlungen aus dem eigenen Umfeld sind wichtig. Nutzen Sie also eigene Azubis und Mitarbeiter zur Akquise.

Die junge Generation ist anspruchsvoller geworden, weil sie es sich leisten kann. Stadtwerke haben ein Angebot, das gut dazu passt. Und wo Work-Life-Balance und Sinn allein nicht reichen: Wo hat man schon freitags um 13 Uhr Feierabend? Yolo, liebes Stadtwerk.